Bücherschrank ist zurück

Einbecker Morgenpost - Jetzt steht er wieder an seinem Platz, und Buchfreunde können sich mit Lesestoff eindecken oder ihn weitergeben: der Bücherschrank an der Marktkirche. Nachdem er im Dezember angefahren worden war, musste er abgebaut und repariert werden. Der Bücherschrank dient dazu, Bücher kostenlos, anonym und ohne Formalitäten zum Tausch oder zur Mitnahme anzubieten. In Einbeck haben Wilma und Wolfgang Henrich den Bücherschrank initiiert, der bereits im November 2015 aufgestellt wurde. Als Bücherschrank-Paten kümmern sich Wilma und Wolfgang Henrich, Britta Wünsche, Hertha Schapitz und Bernd Thomas jeweils an unterschiedlichen Wochentagen darum, dass alles seine Ordnung hat. In diesem Zusammenhang danken Henrichs auch dem zuverlässigen Vertretungsteam. Damit alle Freude an dem Bücherschrank haben, gibt es einige wenige Regeln: Jeder kann ein Buch entnehmen, es zurückbringen oder auch behalten. Man kann auch Bücher hineinstellen. Sie sollten lesenswert, nicht beschädigt und nicht angeschimmelt sein. Vor allem dürfen sie Kinder und Jugendliche nicht gefährden. Das unterste Fach des Schranks ist für Kinderbücher gedacht. Und: Man sollte den Schrank so hinterlassen, wie man ihn selbst gerne vorfindet. Die Bücherschrankpaten sehen die kleine öffentliche Bibliothek jeden Tag durch. Was nicht hinein gehört, wird entsorgt. Es sei auch schon mal vorgekommen, dass alte Wäsche, ein defektes Radio oder ein Leberwurst-Glas dort abgestellt worden sind, berichten sie. In letzter Zeit aber sei dem nicht mehr so, freuen sie sich. »Wir sind ein gut funktionierendes Team, es läuft total gut«, sagt Wilma Henrich. Sie alle freuen sich, wenn sich hier ansprechender Lesestoff findet. Heilige Schriften, Schulbücher, »Schundliteratur«, unansehnliche Bücher oder alte Reiseführer haben in dem Schrank nichts verloren. Freuen würden sich die Verantwortlichen auch über mehr Kinderbücher. Gebaut wurde der Schrank von einem Arbeitslosenprojekt in Hannover. Nach dem Unfall hat der Bauhof den Schrank repariert und mit neuen Griffen versehen. Der Bücherschrank wurde jetzt an seinem bisherigen Standort auf einem extra gebauten Eichensockel platziert und wieder mit Büchern befüllt – dem Lesen steht nichts mehr im Weg.