Worte und Schrift „ZUR:ZEIT“

(Artikel Einbeck News) Im wahrsten Wortessinne schriftlich zeigt die neue Ausstellung in der KWS Art Lounge NEWCOMER die Ergebnisse von Kreativdrang und Experimentierlust: Worte künstlerisch geschrieben, gezeichnet, gesprochen, gemischt und Schrift auf den Punkt gebracht haben die Teilnehmer eines Workshops „ZUR:ZEIT“. Das sei ein Ausstellungstitel, der nicht näher am Alltag sein könne, sagte KWS Vorstandsmitglied Eva Kienle bei der Eröffnung: „Zeit haben wir wohl alle manchmal zu wenig.“ 

„Ich bin sehr beeindruckt von den Ergebnissen der gemeinsamen Arbeit“, sagte Kienle. „Sich in einer kurzen Workshop-Zeit kennenzulernen, aufeinander einzulassen, gemeinsam an einem Thema zu arbeiten und das Plus an Erfahrungen, Motivation und Freude in die Ergebnisse einfließen zu lassen, ist eine ganz tolle Leistung“, sagte Eva Kienle. Bereits zum vierten Mal waren KWS Mitarbeiter und Studierende der Hochschule Hannover gemeinsam kreativ. Der Workshop mit 22 Teilnehmern in Bad Grund fand im März dieses Jahres unter der Anleitung des Künstlers Uwe Janssen sowie von Professorin Dorothee Weinlich und Dozentin Elena Schönsee (beide Hochschule Hannover, Studiengang Experimentelle Gestaltung) statt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Buchstaben als abstrakte Formen, Typografie und Kalligraphie, heute Handlettering genannt. „Die Herausforderung, einen Griffel in die Hand zu nehmen und damit schön zu schreiben, war lange aus der Mode gekommen, ist jetzt aber wieder in“, sagte Prof. Dorothee Weinlich. „Elena Schönsee und mir ist es gelungen, die Teilnehmer zum Schreiben mit der Hand zu motivieren, sich zu trauen.“ 

Bei dem Workshop wurden aber nicht nur Worte geschrieben, sondern Worte auch gesprochen. Entstanden ist eine Tonschleife, die sich Besucher der Ausstellung „ZUR:ZEIT“ über Kopfhörer anhören können. Wer aufmerksam zuhört, kann das eine oder andere gesprochene Wort geschrieben auf den Bildern einer Collage erkennen. Gesprochene und gefilmte Sequenzen sind zudem als Videos auf kleinen Tablets zu erleben, die an den Wänden hängen.

Zu sehen ist außerdem eine Inszenierung der Ergebnisse eines Experiments, ohne hinzugucken zu schreiben – und dann auch noch spiegelverkehrt und verkehrt herum. Zwischen den geschriebenen Worten sind Fotos eingebaut, die zeigen, wie das alles mit den Teilnehmern entstanden ist. Besucher der Ausstellungseröffnung konnten sich selbst mit verschiedenen Schreibmaterialien und Papieren im „Schönschreiben“ versuchen, Studierende gaben dabei experimentierfreudigen Gästen Tipps und Tricks.+++ Zu der Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der für 5 Euro in der Art Lounge erworben werden kann. Darin stellen alle Teilnehmer sich und ihre Arbeiten vor. Der Erlös aus dem Verkauf kommt dem Studiengang Experimentelle Gestaltung der Hochschule Hannover zugute. Die Schau ist bis zum 19. Juni in der KWS Art Lounge in der Tiedexer Straße 20 a/b in Einbeck zu sehen: mittwochs von 10 bis 13 Uhr, freitags von 16 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 13 Uhr.