Sternsinger sammeln Rekordsumme für Kinder
Mit einem Rekordergebnis von mehr als 25.000 Euro ist die Sternsinger-Aktion der Gemeinde St. Josef in Einbeck zu Ende gegangen. Am Donnerstagabend wurde die Rückkehr der Sternsinger im Gottesdienst gefeiert. Der im August plötzlich verstorbene Pfarrer Ewald Marschler wäre an diesem Tag 72 Jahre alt geworden; an ihn wurde in der Messe erinnert in der Gewissheit, dass er über dieses Ergebnis sehr gefreut hätte.
Wort Gottes verkündet
Nach zwei Jahren Corona-Pause mit dem Austeilen des Segens und dem Einsammeln der Spenden über das Fenster des katholischen Pfarrbüros am Stiftplatz konnten nach Weihnachten die Sternsinger wieder auf ihren Weggeschickt werden, wie man es in St. Josef in Einbeck seit Jahrzehnten kennt. Dechant Andreas Pape hieß die Sternsinger im Rückkehrgottesdienst willkommen. Sie seien zurück zur Krippe gekommen, von der sie ausgesendet wurden, mit dem Ergebnis ihrer Sammlung und viel Erlebtem. Das Wort Gottes habe in der Weihnachtsgeschichte in der Gestalt Jesu tatsächlich Hand und Fuß erhalten,fuhr er fort – die Sternsinger wollten diese Botschaften verkünden und Licht bringen in die Welt. Gesammelt hätten sie wieder für Kinder,und diesmal hätten sie insbesondere Kinder in Indonesien in den Blick genommen.
Hilfe für Kinder Man könne diesen Kindern aber nicht nur finanziell helfen, sondern auch, indemman an sie denke und für sie bete, sagte er. In den Fürbitten ging es um Hilfe für Kinder, die keinen sicheren Platz zum Spielen haben, die hart arbeiten müssen statt zur Schule zu gehen, die Gewalt erfahren haben, die unter Krieg und Armut leiden. UmGottes Beistand wurde aber auch gebeten für alle, die sich für den Schutz und der Einhaltung der Kinderrechte einsetzen. An den verstorbenen Pfarrer Marschler erinnert
Dass nun er Bilanz ziehe zur Rückkehr der Sternsinger, habe einen traurigen Anlass, führte Daniel Weiß aus, nämlich den Tod Pfarrer Marschlers im August. Aber man habe ihn in Form eines großen Fotos bei sich, auf dem er das für ihn typische Sternsinger-Gewand trage.Bei den ersten Vorbereitungen für diese Aktion sei der Pfarrer noch dabei gewesen, er wollte sie planen und durchführen, allerdings nach dem geplanten Eintritt in den Ruhestand im Oktober nicht als »Chef«, sondern als Teil des Teams, erinnerte Daniel Weiß: zusammen mit Petra Marrek, Julia Heise und ihm selbst. Danach sei er jedoch so plötzlich verstorben, und man habe alles umwerfen müssen.Die Aktion, das stand schnell fest, sollte trotzdem laufen, auch wenn es am Anfang etwas holprig gewesen sei. Die Erinnerung an Ewald Marschler sei dabei aber immer auch
eine Hilfe gewesen. Ein großes Dankeschön sprach er allen Unterstützern aus: Ilmebahn und Stadt Einbeck für die Bereitstellung der Busse, den Fahrern, der Pizzeria »Italia« für die Verpflegung, dem Dechanten Andreas Pape, der die Gottesdienste gefeiert und die Aktion aktiv begleitet habe, und der Baptistengemeinde, die die Sternsin-
ger wohlwollend aufgenommen habe, nachdem ihnen nach demAbriss des Pfarrheims von St. Josef im Moment kein eigenes Zuhause mehr zur Verfügung stehe. Bedanken wolle man sich ebenfalls bei Jutta Erdmann, die über viele Jahre so viel für die Sternsinger getan habe, sowie bei Julia Heise, Petra Marrek und Dhiwan Parthiban für ihre Unterstützung. Weiter kündigte er eine Dankeschön-Fahrt für die Sternsinger im Sommer an; ein kleines Geschenk für jeden gab es aber gleich im Anschluss an den Gottesdienst.
Wetter war sehr wechselhaft
Das Wetter sei diesmal durchwachsen gewesen, bedauerte er, zuweilen seien die Kinder und Jugendlichen komplett durchnässt gewesen, weil es den ganzen Tag regnete, aber sie hätten durchgehalten. Bevor er das »bestgehütete Geheimnis Deutschlands«, nämlich das Sammelergebnis, lüftete, betonte er, wie schön es gewesen sei,
nach der Corona-Pause wieder von Tür zu Tür gehen zu können und den Segen zu den Menschen zu bringen.
Neuer Rekord bei der Spendensumme erreicht
Für die erreichte Summe von 25.501,94 Euro spendeten die Gottesdienstbesucher spontanBeifall, umso mehr, als Daniel Weiß berichtete,
dass dies ein neuer Rekord sei. Zwar sei das Geld eingeflossen, das anlässlich der Trauerfeier für Ewald Marschler für die Sternsinger gespendet wurde, aber auch ohne diesen Betrag bewege man sich auf Rekordniveau. Mit den Fenster-Aktionen hatten die Sternsinger im letzten und im vorletzten Jahr immerhin auch stolze 15.000 beziehungsweise 17.000 Euro zusammengetragen. Dechant Andreas Pape sagte den Sternsingern ebenfalls Dank: den aktiven Teilnehmern, den Organisatoren, den Begleitern, die er gern »Kameltreiber« nenne, seien sie doch diejenigen die die Fahrzeuge bewegten und die Sternsinger somit mobil hielten. Aber auch allen Spendern dankte er für diese bemerkenswerte Summe, mit der man Kindern helfen könne und Menschen Freude gebracht habe.
»Sternsinger sind Glücksbringer« Mit dem Lieblings-Sternsingerlied von Pfarrer Marschler, »Sternsinger sind Glücksbringer«,erinnerten die Gottesdienstbesucher zu Ab-
schluss noch auf besondere Weise an ihn.