Kinderwerkstatt des Stadtmuseums

(Artikel em) Da haben sich, so der Eindruck von Rafael Roth, echte Talente gezeigt. Archäologie war Thema bei der jüngsten Kinderwerkstatt des StadtMuseums Einbeck, und mit dem Ausgrabungsleiter und seinem Team von der Firma Goldschmidt Archäologie ging es auf dem Gelände der Baustelle für den neuen Kindergarten Münstermauer in die Praxis. Tonscherben und andere archäologische Reste haben die Kinder hier entdecken können.

Sie haben Pflaster freigelegt, winzige Glasscherben von alten Fensterscheiben gefunden, Reste von Dachziegeln sowie Steine. Bruchstücke von alten Mauern haben sie entdeckt sowie Teile von Geschirr aus dem Mittelalter, einige 100 Jahre alt, außerdem Knochen, eventuell von Schweinen. Immer am ersten Freitag im Monat sind Mädchen und Jungen im Grundschulalter eingeladen, im Werkstattangebot des StadtMuseums etwas Besonderes zu erleben, stets verbunden mit einem Museumsinhalt, so Museumspädagogin Dr. Imke Weichert.

Für die Arbeit bei der Grabung mit Spitzkelle, Schaufel und Handfeger, bei der die Kinder sehr eifrig waren, gab es Lob vom Fachmann: Die Kinder zeigten Fantasie und Verständnis für Zusammenhänge, und sie hätten auch ein genaues Auge bewiesen. Mancher vermeintlicher Knochen entpuppte sich dann zwar doch als Stück Holz, aber einen Zahn, vermutlich von einem Hund, Reste von dreibeinigen glasierten Kugeltöpfen und einen Teil eines Kiefers, vielleicht vom Schwein oder Schaf, haben sie entdecken können, außerdem eine kleine Tonkugel, die selbst den Archäologen überrascht hat. Im Museum ging es anschließend daran, die Fundstücke soweit wie möglich zusammenzusetzen und in der Ausstellung herauszufinden, welche Bedeutung sie haben.