Hauptversammlung des Stadtjugendrings
Zahlreiche Kinder und Jugendliche seien in den zwei vergangenen Corona-Jahren Vereinen und Verbänden verloren gegangen, teilten die Anwesenden bei der Jahreshauptversammlung des Stadtjugendrings im Haus der Jugend mit. Mit persönlichen Ansprachen oder Aktionen gelang es, einige wieder zurückzugewinnen, doch fehlen noch viele zum ehemaligen Stand. Dies mache sich nicht nur im Vereinsleben spürbar, sondern auch beim sozialen Verhalten und beim gegenseitigen Miteinander.
Von PC, Spielekonsole oder Fernsehen Jugendliche zu »befreien« und wieder für Vereinstätigkeiten zu gewinnen, stelle sich als nicht einfach dar - vor allem auch im ehrenamtlichen Bereich. Geplant sei, dass die Mitgliedsvereine und -verbände des Stadtjugendrings noch enger zusammenarbeiten, sich bei Treffen austauschen sowie einen Tag des Sports und der Kultur im kommenden Jahr organisieren. Präsentieren will man die große Vielfalt der Einbecker Vereine und Verbände samt der unzähligen Möglichkeiten, die Kinder und Jugendliche in ihnen haben.
Arbeit hinter den Kulissen
Zu Beginn der Versammlung begrüßte Vorsitzender Sven Schröder die Anwesenden. Er erklärte, dass die vergangene Corona-Zeit nicht einfach war. Vieles fiel aus, kaum etwas war möglich. Der Vorstand des Stadtjugendrings mit Sven Schröder, Hendrik Halbfaß, Darius Vollmer, Nicole Fuchs, Petra Marrek, Lea-Sophie Tacke und Niklas Ebeling kam mehrfach zusammen und beriet sich auch mit seinem eigenen »Ältestenrat«. Der scherzhaft genannten »Bambinigruppe des Seniorenrats« gehören unter anderem an Jan Störmer, Christopher Dickhuth, Andrea Köhler und Stefan Baur. Revisoren sind Dirk Marrek und Dieter Berlin.
An Sitzungen des Ausschusses für Jugend, Familie und Soziales wurde teilgenommen, wie auch an Treffen des Kreisjugendrings. Zahlreiche Veranstaltungen fielen aus. Der Jugendpreis 2021 wurde in diesem Jahr nachgeholt. Das gelungene Konzept mit Musik von regionalen Bands will man beibehalten.
Mitglieder wieder gewinnen
Jetzt sei das Ziel, wieder durchstarten, Präsenz zu zeigen, Veranstaltungen durchzuführen und Netzwerkarbeit zu betreiben. Jeder Mitgliedsverein habe neben viel Wissen auch zahlreichen Gerätschaften und Materialien. Eine gute Zusammenarbeit komme allen zugute, dafür setze man sich ein. Es gebe einen guten Austausch mit engagierten Vereinen. Einige hielten sich leider raus, monierte Schröder, sie waren nie zu sehen. Höchstens meldeten sie sich, wenn sie Zuschüsse für Anschaffungen für Geräte und Materialien haben wollten, ohne sich jemals einzubringen. Gemeinsam mit den rund 50 Mitgliedsvereinen und -verbänden könne man viel erreichen, denn der gegenseitige Austausch von Wissen, Materialien und Kompetenzen sei fruchtbar. Ziel sei, sich in vielfältigen Bereichen gemeinsam und füreinander einzusetzen.
Die Kassenführung lobten die Revisoren Dirk Marrek und Dieter Berlin. Dem Antrag auf Entlastung des Vorstands wurde einstimmig zugestimmt. Wahlen stehen erst im kommenden Jahr wieder an.
Rege verlief die Diskussion, was die Vereine und Verbände aktuell nach zwei Jahren Corona beschäftige. Viele Mitglieder seien durch den Einbruch verschwunden, teilte Gunnar Schweigl vom Reit- und Fahrverein mit. Sie sitzen vor Handy, Computer oder Konsole und genießen ihr Leben mit Chillen. Es gelte, sie wieder für Vereine, Gemeinschaft, soziale Kompetenz und Ehrenamt zu gewinnen. Dem stimmten alle Vereinsvertreter zu. Petra Marrek, THW und katholischen Kirche, erklärte, dass man durch persönliche Ansprachen einige Mitglieder zurückgewann. Probleme gab es überall, Dienste, Übungsabende und Trainings durchzuführen – Online-Angebote konnte diese nicht gleichberechtigt ersetzen. Ob Pfadfinder Salzderhelden, Kyffhäuser-Kameradschaft Vardeilsen oder Jugendchor St. Nicolai – in jeder Vereinigung gab es Rückgänge, die nicht leicht zu kompensieren waren.
Lange fiel das Schwimmen auch beim SC »Hellas« aus, rund zwei Jahrgänge konnte man nicht erreichen, sagte Dieter Berlin. Trainer und Ehrenamtliche haben wie in anderen Vereinen außergewöhnliche Arbeit geleistet, um Kontakte zu halten sowie Kinder und Jugendliche bei der Stange zu halten. Auch das »Hellas«-Zeltlager fand nach zwei Jahren Pause wieder statt. Es gab eine hohe Beteiligung; das neue Konzept nach Corona bewährte sich.
Die Vertreterinnen vom Einbecker SV teilten mit, dass man versuche, viele Wege zu gehen, um Mitglieder neu oder wiederzugewinnen. Veranstaltungen und Schnupperangebote wurden durchgeführt sowie in angesagten Sozialen Medien Präsenz gezeigt und Werbung betrieben.
»Super Arbeit« der Vereine und Verbände
Abschließend sagte Stadtjugendpfleger Henrik Probst, dass die Vereine und Verbände weiter eine »super Arbeit« machen. Sie bieten den Kindern und Jugendlichen vielfältige Angebote, die teilweise wenig bekannt seien. Auf unterschiedliche Weise müsse man versuchen, der Individualität entgegenzuwirken, damit Interessierte wieder in Vereine kommen. Es gelte, verschiedene und auch einmal ungewöhnliche Wege zu gehen. Um Interesse zu wecken, schlug er einen Tag des Sportes und der Kultur im kommenden Jahr rund um Haus der Jugend und Multifunktionshalle vor. Dort können sich Vereine vorstellen, für Jugendarbeit werben, sich austauschen und zusammen die große Einbecker Vielfalt präsentieren. Die Idee stieß auf große Zustimmung. Angedacht wurde, die Veranstaltung im kommenden Frühjahr durchzuführen.