Feiern ohne Promille lohnt
»0,00 für Tausend« – auch diese Präventionsaktion ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Einbecker Eulenfests und verdeutlicht stets aufs Neue: Feiern ohne Promille macht Spaß und lohnt sich – in jedem Fall.
Junge Leute zwischen 16 und 22 Jahren konnten sich dieses Mal am Eulenfest-Freitag nach 23 Uhr auf 0,00 Promille testen lassen und hatten somit die Chance auf einen Geldpreis. 126 Besucher pusteten bei Polizeihauptkommissar Thomas Sindram vom Jugendpräventionsteam der Polizei und Lisa König vom Lukas-Werk sowie weiteren Helferinnen ins Röhrchen. 48 Teilnehmer kamen aus Einbeck und der weitaus größere Teil, 78, aus der Region, stellte Henrik Probst von der Stadtjugendpflege fest.
Mit verbundenen Augen zog Glücksfee Jeske Jansen von der Stadtverwaltung die drei Gewinner: Finn-Henrik Meinecke aus Gladebeck konnte die Nachricht am Telefon zunächst gar nicht glauben. Er kann sich
über den ersten Preis, einen Umschlag mit 500 Euro, freuen, Velina Barneva aus Bad Gandersheim erhielt den zweiten Preis, 300 Euro, und Alia Albrecht aus Dassel den dritten Geldpreis, 200 Euro.
Stifter des Betrags sind das Einbecker Bündnis für Familie, vertreten durch den zweiten Vorsitzenden Gunnar Schweigl, und der Verein »Für Integration, Prävention und Sozialarbeit«, FIPS, mit dem Vorsitzenden
Stefan Jagonak und Vorstandsmitglied Annette Junge-Schweigl. Mit Probst gratulierten sie den »drei Vorbildern« jetzt bei der Preisübergabe.
Jagonak dankte Henrik Probst sowie auch den weiteren Beteiligten für ihr jahrelanges Engagement: dem Polizei-Präventionsteam und dem HaLT-Projekt des Lukas-Werks. Es sei gut, dass sich diese Aktion so etabliert habe, nur so funktioniere nachhaltige Prävention.
Doch auf dem Fest wurde nicht nur getestet, sondern die jungen Leute konnten auch die eingeschränkte Sehkraft mit einer Rauschbrille ausprobieren und die »Alkoholfahrt« in einem Fahrsimulator absolvieren,
die wirklich die Risiken verdeutlicht. Dazu gab es ein Alkoholquiz mit zehn Fragen. Gerade damit komme man mit den jungen Leuten gut ins Gespräch, berichtete Probst. Mit dieser Aktion werde man sicher nicht jene erreichen, die sich zum Stadtfest vorgenommen hatten, sich zu betrinken. Doch wolle man auch ein Zeichen setzen gegen exzessiven Alkoholkonsum.
Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), so Probst, würden die Zahlen für die Zwölf- bis 17-Jährigen, die einmal die Woche Alkohol trinken, »nur« bei 8,7 Prozent liegen. Das sei der
niedrigste Wert seit Erfassung dieser Daten.
Bei einer Befragung an den Schulen in Einbeck und Kreiensen kam man auf ähnliche Werte.
1979, zur ersten Erhebung, waren es noch 25 Prozent. Alkohol-Prävention zeige also Wirkung. Doch gebe es noch hohe Werte bei
den Rauschtrinkern. Weitere Präventionsarbeit bleibe erforderlich.