Ratsmitglieder setzen Zeichen gegen Gewalt

Am 25. November wird weltweit der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen begangen. Gerade in Zeiten wie diesen ist dieser Gedenktag aktueller denn je.
Nicht nur ist es statistisch belegt, dass sich die Situation durch die Corona-Pandemie verschärft hat, auch viele geflüchtete Frauen und Mädchen haben in ihrem Herkunftsland oder auf ihrer Flucht Gewalt erfahren.Viele Frauen müssen tagtäglich erleben, wie Gewalt einen Großteil ihres Lebens bestimmt.
Mehr als 35 Prozent der Frauen weltweit werden mindestens einmal im Leben Opfer sexueller oder physischer Gewalt. In Deutschland betrifft dies jede vierte Frau. Statistisch gesehen sind das mehr als zwölf Millionen Frauen, unabhängig davon, woher sie kommen, wo sie leben, wie alt sie sind oder welchen sozialen Status sie haben. Gewalt an Frauen ist kein privates, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem.Jede Frau hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben. Umso wichtiger ist es, Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen und nachhaltig aufzuklären. Das Frauenforum Einbeck hat seit seiner Gründung immer wieder versucht, für dieses Thema zu sensibilisieren. Durch Corona waren die Möglichkeiten in den letzten zwei Jahren leider sehr eingeschränkt. Deshalbhaben sich die Frauen entschieden, in diesem
Jahr neben der Teilnahme an der Fahnenaktion von Terre des femmes noch einmal die Brötchentütenaktion von 2017 aufleben zu lassen.
In diesem Jahr beteiligen sich neben der Bäckerei Biel und »Manna Mia« auch der Verein »Dorfleben« in Immensen und der »Brötchenbursche« daran. In den Tagen um den 25. November werden hier die Brötchentüten mit dem Aufdruck »Gewalt kommt mir nicht in die Tüte« und der Rufnummer des Hilfetelefons mit dem Brötchenkauf verteilt. Das Frauenforum dankt den Beteiligten für diese Unterstützung.Das Frauenforum ist zudem der Auffassung, dass es gerade jetzt wichtiger ist als je zuvor, dass die Ratsmitglieder als gewählte Vertreter der Einbeckerinnen und Einbecker in ihrer Vorbildfunktion als Politikerinnen und Politiker ihre Haltung zum Thema Gewalt an Frauen und Mädchen verdeutlichen.
»Die Ratsmitglieder waren sehr spontan bereit, im Vorfeld des Gedenktages ein persönliches Statement aufzuschreiben und sich mit diesem Statement fotografieren zu lassen, um die so wichtige Öffentlichkeit zu schaffen und die Haltung der Einbecker Politik zu verdeutlichen«, berichtet die Gleichstellungsbeauftragte der Stadtverwaltung Simone Engelhardt, und sie bedankt sich auch hier für die Unterstützung.
Wir ergreifen Partei für Schwächere. Neutralität hilft den Unterdrückern, niemals den Opfern«, heißt es da beispielsweise. Andere haben »Wegducken gilt nicht. Wir lehnen Gewalt gegen Frauen ab«, »Gewalt geht auf keinen Fall!!«, Gewalt gegen Frauen ist völlig inakzeptabel«, »Gewalt löst keine Probleme, Gewalt ist das Problem«, »Gewalt ist Unrecht«, »Jeden dritten Tag ein Femizid in Deutschland ist kein tragischer Einzelfall«, »Nein heißt nein«, »Jeder hat ein Recht auf ein gewaltfreies Leben«, »Keine Macht der Gewalt geben«, »Gewalt ist unter den vielen unschönen Ausdrucksformen von Hilflosigkeit sicherlich die
hässlichste«, »Niemand darf Gewalt akzeptieren. Gemeinsam gegen Gewalt«, »Gewalt ist keine Liebe« oder »Stopp. Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder« auf ihre Plakate geschrieben.
Die einzelnen Aussagen können ab heute auch auf www.einbeck.de nachgelesen werden. Unterstützt wurde die Aktion von Angela Kröger von Fotogen, die die Ratsmitglieder mit ihren individuellen Stellungnahmen imVorfeld der September-Sitzung fotografiert hat.