IGS: Volles Haus zum Tag der offenen Tür

Von Anatomie bis »Zeit schenken«: Zur Projektwoche hatten die 500 Schüler der Einbecker Integrierten Gesamtschule, IGS, eine große Auswahl. Jahrgangsüber­greifend, zumeist Fünft- bis Zehntklässler in einer Gruppe, konnten sie von Dienstag bis Freitag – Montag fiel aus wegen Sturm – sich in Schach und Yoga probieren, in »String Art« mit Neonfäden und Nägel große kunstvolle Objekte kreiieren (die auch verkauft wurden und werden) sowie kleinere auf Holzbrettern, oder mit Nadel und Faden Klamotten aufpeppen «(»Stitch your style«). Die Ergebnisse präsentierten sie nun beim Tag der offenen Tür – und die Hütte war von Anfang an voll. Zum Auftakt spielte die Schülerband, die in einer AG von der Musikschule M1 Unterricht erhält.

Einbeck. Die »Anatomisten« hatte sich mit dem Sezieren von Tierorganen befasst, waren dazu auch ins XLAB nach Göttingen gefahren, hatten alles fotografiert und auf Video aufgenommen. Ebenfalls außerhalb waren zwei Gruppen, die in der »Senioreninsel« sowie im »Seniorenzentrum Kamphof« »Zeit schenkten« und vorlasen. Ihre Eindrücke – »wir hatten viel Spaß« – und den Vorlesestoff, von Märchen bis Erlkönig sowie von Mörike bis Morgenstern, waren nachzulesen. Bei den Brettspieldesignern konnte man die Ausführung bewundern und sich die Spielregeln erläutern lassen.

Zur Musikband-Gruppe hatten sich 17 Schüler angemeldet, darunter ein Sechstklässler am Schlagzeug: Mit passender Bekleidung, erst cool-lässigen Basecaps mit Sonnenbrillen und dann Cowboyhüten, rockten sie die Pausen-halle und animierten die vielen Zuhörer auch zum Mitklatschen.

Die Schülervertretung bot gut frequentierte Führungen an. Per Bauchladen verkauften die Jungs des Bienenprojekts Wachskerzen und
-tücher sowie Saatbomben, Marke Eigenbau und präsentierten ihren Bienenschaukasten. Bald hat die IGS auch ein eigenes Bienenvolk von einer Peiner Schule.

Das Nass-, Trocken- und Schablonenfilzen von Handytaschen, Styroporbällen und Schlüsselbund-Anhängern erklärten Mädchen wie Jungen gleichermaßen kompetent und präsentierten stolz ihre Ergebnisse. Selbstverständlich konnten Besucher auch eintauchen in eine Harry-Potter-Welt mit weitergedachten Stories, einem Film und das alles in entsprechend dunklem Licht. Pferdefans, Tänzerinnen, Outdoor- und Geocaching-, Poetry Slam- und Weben-Gruppen waren ebenfalls dabei.

Die Projekte waren beeindruckend, ebenso die Resultate, die mit Kreativität in Ausführung und Dekoration punkteten und stets ausführlich und höflich erläutert wurden. Kurze Lego-Filme mit eigenem Spielzeug boten Fantasie, Geduld und Genauigkeit viel Raum, desgleichen die japanischen Schriftzeichen und Origami-Figuren der Japan-Gruppe. Zu seinem Manga meinte ein junger Künstler: »Das erklärt sich doch von selbst«. Recht hatte er. In fünf Bildern zeigte er den Weg vom Charakter über Storyboard, Skizze, Tinte und Farbe bis zum Resultat.

Nach dem ersten Anschauen der Projekte wurde es in der Mensa noch voller. Die Kochprofis, die Pizzabällchen und Spaghettinester anboten, und der Förderverein, der das Catering übernahm, hatten gut zu tun. Beim Schmausen und intensiven Gesprächen – etwa die Schulleitung mit den Kooperationspartnern für den Ganztagsunterricht – konnten die zahlreichen Pop-Art-Bilder à la Roy Lichtenstein bewundert werden, die in der »Jungen Linde« entstanden waren.

Und die Schulsanitäter? »Nur einmal Nasenbluten« war bis 17 Uhr zu verzeichnen. Die Woche hindurch vermittelten die Sanis neun Schülern einige Kenntnisse in Erster Hilfe. Bei der Projektwoche sei stets Begeisterung zu spüren, erklärten Schulleiterin Sandra Friedrich und Vertreter Holger Auer. Teilweise müssten die Schüler fast ausgebremst werden.