»Glücksmomente« durch »Sing mit«
»Glücksmomente sind unglaublich, tauchen plötzlich auf«, sang die Klasse 4c der Teichenwegschule Mittwochvormittag in der Multifunktionshalle. Damit drückten die Schüler genau das aus, was gegen Ende dieses Konzerts sicher viele der Kinder und Eltern empfanden: Das Ergebnis des Projekts »Sing mit« des Göttinger Vereins »Kopf voller Ideen« der zwei dritten und drei vierten Klassen war hervorragend und hatte den »Stars des Vormittags« zu einem besonderen Erfolgserlebnis verholfen.
Über Monate hatten die Schüler mit den Lehrern und in Abstimmung mit den Coaches des Vereins Songtexte erarbeitet, gelernt, geübt, gesungen, gerappt, Bühnenbewegungen einstudiert und Requisiten gebastelt wie etwa die Meereskiste der 4b mit Fischen, Quallen, Booten und Meerespflanzen zum Song »Schätze des Meeres«. Im Mai kamen dann noch Gesangscoach Antonina Nagle, bekannt als Tosha, Rap-Coach Orkun Yilmaz und Projektleiter Patryk Pochopien in die
Klassen.
Und nun das große Abschlusskonzert vor sämtlichen Teichenwegschülern – etwa 190 –, Lehrern und Eltern, rund 370 Zuhörern: »Jede Farbe einzeln verrät was über dich, doch mischen wir sie, wird es bunt wie du und ich«, hieß es bei der 3b, die später in »sei kein Frosch« noch von Einzigartigkeit sang. Ähnliches drückte die 4b aus mit »Ganz normal«, in dem es hieß: »Wir sind alle Mensch.« »Ich mag die Welt so, wie sie ist, mit all ihren Wundern« sang die 3a. Das waren nicht nur Songs, das drückte positives Lebensgefühl aus.
Fröhlich besang die 4a mit synchronen Bewegungen die schnell vorbeigehende Grundschulzeit, und nach Pochopiens Zwischenmoderation zu Alltagshelden und der Aussage seines kleinen Co-Kommentators Emil: »Mama ist ein Held«, intonierte die 4c »Heroes of today«. Gekonnt rappte dann die 4a »Für uns«: »Ich entdecke mit dir die Freiheit.« »Star sein, berühmt, beliebt und auch begehrt« wollte die 3a und hatte die Bühnenoutfits entsprechend cool und glizzermäßig angepasst.
Pochopien hat schon mehrere Workshops in Einbeck durchgeführt, aber dieses Projekt an einer Schule war das erste in Einbeck – initiiert von Lehrerin Carolin Ahrens, die ihn einst als Grundschullehrer in Northeim erlebte.
»Ihr habt das ganz, ganz toll gemacht. Ich bewundere euch für euren Mut«, dankte Stefanie Schumann, stellvertretende Schulleiterin, zum Schluss ganz besonders den Schülern, aber auch dem Coach-Team sowie der Sound- und Beleuchtungstechnik der Firma REPP und den Mitarbeitern der »Multi«. Sie sei froh, dass nach »langer Zeit der Entbehrung« so etwas wieder möglich sei.
Pochopien resümierte, dass die Kinder »total große Lust« hatten, sich große Mühe gaben und es schon eine Herausforderung an die Konzentration war, wenn sie, die Coaches, in der fünften und sechsten Stunde kamen.
Anspannung wechselte bei den Dritt- und Viertklässlern in Euphorie nach jedem gekonnten Auftritt. So bebte dann zum Ende die Halle, als Pochopien, Tosha und Orkun auf der Bühne tanzten und zahlreiche Teichenweg-Schüler davor.
