Gegen Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus

 (Artikel EM) Ich weiß, was ich will, habe ein Ziel, habe eine eigene Meinung, habe einen Glauben und eine Liebe« – dieses Zitat stammt von Anne Frank. Ihr Tagebuch gilt als ein historisches Dokument aus der Zeit des Holocausts und die Autorin als Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Völkermordes in der Zeit des Nationalsozialismus. Das Leben der jungen Frau beleuchtet die Ausstellung »Anne Frank – lasst mich ich selbst sein«, die im März im Haus der Jugend zu sehen sein wird, der Förderverein Alte Synagoge organisiert zudem eine multimediale Lesung dazu mit dem Theater in der List aus Hannover.

Die Ausstellung will Geschichte und Gegenwart verbinden. Sie zeigt in acht Teilen die Lebensgeschichte von Anne Frank und gibt Einblick in die Zeit, in der sie gelebt hat: die ersten Jahre in Frankfurt, die Flucht ihrer Familie vor den Nationalsozialisten sowie ihr Leben in Amsterdam vor und während der Besatzungszeit. Zudem geht es um die Zeit im Versteck, die letzten sieben Jahre in den Lagern sowie die Erinnerung an Anne Frank und ihr Tagebuch.

Die Ausstellung wurde konzipiert vom Anne Frank-Zentrum in Berlin und dem Anne Frank-Haus Amsterdam und richtet sich an alle Altersgruppen, besonders aber an die Jahrgangsstufen 9 bis 11. Besonderheit ist, dass die Jugendlichen von ehrenamtlich Geschulten – auf Augenhöhe – durch die Ausstellung geführt werden.

Vor zwei Jahren wurde die Ausstellung bereits gezeigt, thematisiert werden dabei Fragen zur Identität, zur Gruppenzugehörigkeit, zu Diskriminierung. Und die Ausstellung geht der Frage nach, was man heute bewirken kann, welche Alternativen es gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus es gibt. Vor zwei Jahren wurden mehr als 1.000 Besucher gezählt. Deshalb haben sich die Organisatoren – Das Netzwerk für Vielfalt und politische Bildung, ein Zusammenschluss von weiterführenden Schulen und der offenen Jugendarbeit (Netvip), der Verein »M.u.t.i.g«, das Bündnis »Demokratie leben« und die Jugendpflege der Stadt Einbeck – für eine Wiederholung entscheiden.

Die Ausstellung über Anne Franks Lebensgeschichte klärt auf, zieht aber auch Parallelen zur Gegenwart. Eröffnet wird die Ausstellung am 1. März im Haus der Jugend, sie läuft bis zum 23. März. Besucher sind werktags zwischen 8 und 16 Uhr willkommen, Führungen sind auch sonnabends ab 14 Uhr am
4., 11. und 18. März möglich. Um Voranmeldung unter mutig-ev@gmx.de wird gebeten.

Der Förderverein Alte Synagoge ist passend dazu Gastgeber für die szenische Lesung »Das Tagebuch der Anne Frank« des Theaters in der List aus Hannover. Die Vorstellung beginnt am 8. März um 18.30 Uhr in der Alten Synagoge. Mit Tagebuchausschnitten wird den Zuhörern Annes Leben und ihr wichtigster »Gesprächspartner«, ihr Tagebuch »Kitty«, nähergebracht. Das sei emotional sehr berührend, hieß es. Hierzu sind Interessierte aller Altersstufen eingeladen.
Der Verein »Fips« für Integration, Prävention und Sozialarbeit hat die Organisation und die Finanzierung übernommen. Vier Schulveranstaltungen in Einbecker und Dasseler Schulen sind geplant.