Gefährliche Sabotage auf der neuen Mountainbike-Strecke

Unbekannte Personen haben gefährliche Eingriffe auf der neuen Mountainbike-Strecke im Einbecker Wald vorgenommen. An mehreren Stellen wurden lange Äste auf die Piste gelegt – teilweise in Kurven oder an unübersichtlichen Stellen –, bei einem Sprung (Drop) ein Stick mitten an der Absprungstelle angebracht oder in Steilkurven einen mehrere Meter langen Schlauch gelegt. Trailriderz Einbeck als betreibender Verein hat Anzeige bei der Polizei erstellt
Der »Blackberry Trail« wurde in den vergangenen Monaten errichtet, führt vom Kaiser-Friedrich-Turm bis zum Parkplatz am Teichenweg und erfreut sich schon großer Beliebtheit. Täglich benutzen die Strecke viele Personen, erklärte Andre Gehl, Vorsitzender der Trailriderz. In Absprache mit der Stadt Einbeck wurde die Strecke in unzähligen Stunden konzipiert. Stetig wird sich um sie gekümmert und optimiert. Zahlreiche Personen jeden Alters benutzen sie – jetzt in den Ferien auch ganztägig viele Schüler. Zahlreiche Hindernisse zum Überfahren oder Überrollen wurden erstellt. Dazu zählen schnelle Richtungswechsel, Steilkurven oder auch Sprünge.

Die Strecke ist grundsätzlich vor dem Befahren zu besichtigen, empfiehlt der Verein Trailriderz – vor allem jetzt nach den gefährlichen Eingriffen. Am vergangenen Dienstag stellten Vereinsmitglieder am Nachmittag bedrohliche Veränderungen im Streckenverlauf fest. Die Sabotage sei kein »kleiner Scherz«, sondern teilweise lebensgefährlich. Verletzungen – auch schwere – wurden von den Tätern beabsichtigt. Es hätte schwere Unfälle passieren können, sagte Gehl, aus dem Grund wurde der Vorfall bei der Polizei angezeigt.

Oft werde der Trail benutzt, man gehe davon aus, dass die Täter längere Zeit vor Ort waren. Die ersten »Präparierungen« gab es am Dienstag gegen 16 Uhr, mit der Zeit folgten weitere, wie der senkrechte Stock im Sprung. Vielleicht wurden die Verursacher auch gestört, da die Strecke gerade in den Ferien viel von Kindern und Jugendlichen genutzt werde und sie daher vorsichtig sein mussten.

Die Eingriffe hätten zahlreiche Verletzungen verursachen können, betonte Gehl. Über einige Richtungsänderungen sowie in Steilkurven wurden dickere Äste gelegt. Will ein Fahrer diese mit hoher Geschwindigkeit passieren, komme es unweigerlich zur Kollision mit erheblichen Folgen. Noch unverständlicher sei das Ablegen des meterlangen Schlauches in der Steilkurve. Das sei ein geplanter Angriff auf Mensch und Material. Gleiches gelte für den Stock im Drop.

Der Absprung erfolge in einer Höhe von 1,20 Meter; nach vier bis fünf Metern Flug landen die Radfahrer wieder. Bleibe man am zentral installierten Stock hängen oder fahre gegen ihn, könne dies katastrophal enden. Der Baumstamm wurde gewollt mittig in der Sicherheitsrampe (durch diese hat der Biker im Notfall die Möglichkeit »abzurollen« ohne rund eineinhalb Meter tief zu stürzen) des größten Sprungs montiert. Aufgrund der Geschwindigkeit in diesem Teilstück und der absolut notwendigen Konzentration vor dem Drop, ist diese Sabotage eine extrem kritische und gefährliche Situation.

Ein Sturz wäre unausweichlich. Zudem erkenne man den senkrechten Stamm erst sehr spät, da dieser mit dem Waldpanorama verschmilze, erklärten Gehl und sein Kollege Christian Trutz. Als erfahrener Biker konnte er gerade noch rechtzeitig abbremsen und kam »nur« mit einem großen Schrecken davon: »Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sich unsere jüngeren (rund zehn Jahre alten) oder auch ‘unerfahreren’ Fahrer in dieser Situation befinden würden.« Unverständnis und Erschütterung liegt bei den Trailriderz vor, wie mit Absicht mit der Gesundheit von Menschen gespielt wurde. Dies sei kein »Kavaliersdelikt«, so Gehl, sondern eine vorsätzliche Körperverletzung, da wissentlich und willentlich andere Personen geschädigt werden sollten.